Lehrreicher Unternehmensbesuch bei der Familie Wohlers

Kürzlich hat sich unser Team aus deutschen und holländischen Bio-Milchviehspezialisten auf dem Betrieb der Familie Wohlers in Deinstedt getroffen.

Aktuelles
Bedrijfsbezoek Wohlers 2048 1024 - Reudink Deutschland

„Gemeinsam haben wir uns dort die Zeit genommen, den Betrieb und seine Arbeitsabläufe kennen zu lernen. Da viele Augenpaare bekanntlich mehr sehen, konnten wir gemeinsam überlegen, was für Familie Wohlers und ihre Milchviehherde noch verbessert werden kann. So konnten wir ihnen unternehmensspezifische Ratschläge geben. Auch für unser Reudink-Team hat der Betriebsbesuch viel gebracht, denn wir hatten die Möglichkeit unser Wissen und unsere Erfahrungen als Milchviehberater auszutauschen und zu erweitern“, erzählt Bio-Milchviehspezialistin Stella Steinbrück.

Grundfutter

Zu Beginn begutachtetete das Team das aktuell genutzte Grundfutter. Neben einer Diskussion über den bestmöglichen Einsatz der Gras- und Maissilagen von 2021 ging es außerdem um das Futterwerben allgemein. Stella erläutert: „Wir tauschten uns über jegliche Lagerungsaspekte sowie die Fütterungsorganisation im Verlauf eines Jahres aus. Da Familie Wohlers einen Teil ihres Kraftfutters aus eigenem Ackerbau generiert, besprachen wir ebenfalls die Lagerung und Nutzung der Druschfrüchte. Für uns ist es wichtig, viel Zeit an und um die Silagemieten zu verbringen, denn hier wird der wichtigste Grundstein für die Leistung und die Gesundheit der Herde gelegt.“

Betriebsprofil Familie Wohlers

  • Der Hof ist seit 90 Jahren im Familienbesitz
  • Seit 2016 EU-Bio, seit 2022 Naturland
  • Sie bewirtschaften 125 ha mit 120 Kühen und 80 Rinder
  • Ration aus Mais- und Grassilage mit Heu, eigenem Getreide und Leguminosen, pellets am Robotter
  • Melken mit zwei Robotern seit 2021


Reudink dankt die familie Wohlers für ihre Gastfreundschaft.

Raufuttertipp:

Legen Sie bei den späten Grasschnitten des Jahres besonderen Wert auf Sauberkeit. Durch das nasse und weiche Gras gelangt oft Erde mit ins Futter, wodurch der Futterwert und die Genießbarkeit stark beeinträchtigt werden können. Kommt der Haupteintrag aus bestimmten Bereichen der Flächen? Können diese weggelassen oder höher gemäht werden? Zieht sich der Schmutzeintrag über die gesamte Fläche? Dann sollte insgesamt höher gemäht, geschwadert und geworben werden. In normalen Futterjahren sollte die Priorität immer auf der Qualität liegen.

Jungvieh

Anschließend ging es beim Jungvieh weiter. Hier hat das Team sich vor Allem mit der sensiblen Phase um das Abtränken und die Wochen danach beschäftigt. Um den Bedürfnissen der jungen Tiere gerecht zu werden, und gleichzeitig ein einfaches Arbeiten zu ermöglichen lohnt sich hier ein zweiter Blick. Durch das Füttern von viel gutem Heu und speziellen Kälberpellets, mit gleichzeitigem Weglassen von Silagefütterung konnten unsere Spezialisten eine passende Ration zusammenstellen. Ein gut durchdachtes System kann allen Beteiligten helfen, und spart meist noch zusätzlich Kosten ein.

Jungviehtipp:

Solange die Kälber Milch bekommen sind sie gut mit Eiweiß versorgt. Fällt dies weg muss eine ruhige aber reichhaltige Eiweißquelle her, denn die jungen Tiere können schnelle Kraftfuttermehle oder saure Silagen noch nicht gut verdauen. Struppige, glanzlose Kälber mit wenig Muskeln und Körperfett können Anzeichen dafür sein, dass der Fütterungsübergang nach dem Abtränken nicht gut lief. Schäden, die am jungen Tier entstehen, bleiben oft für viele Jahre ein Schwachpunkt. Fragen sie uns nach Rationsmöglichkeiten!

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Milchviehherde

Zu guter Letzt besuchte das Team die Milchviehherde. „Hier konnten wir eindrücklich sehen, wieviel Arbeit und Aufmerksamkeit der Herde in den letzten Jahren entgegengebracht wurde. Vor Allem das Installieren von Melkrobotern, der Anbau eines komfortablen Stallbereichs und die Anschaffung (und Nutzung) eines modernen Klauenstandes haben in der Herde ein gutes Gesamtbild geschaffen. Weiterhin haben wir uns hier über das Mischen der Ration ausgetauscht.

Milchviehtipp:

Eine gute Ration ist nur die halbe Miete, denn die tatsächliche Trockenmasseaufnahme der Kühe bestimmt, was diese aus der Ration machen können. Nehmen Ihre Kühe die gewünschte Menge an Futter auf? Können die Kühe selektieren? Ist die Ration noch frisch genug, wenn das nächste mal gefüttert wird? Könnte mehrmaliges Füttern oder häufigeres Anschieben die Aufnahme verbessern? Kleine Veränderungen können hier oft enorme Auswirkungen auf die Leistung und die Kondition der Tiere haben.

Mehr Informationen?

Unsere Spezialisten Stella Steinbrück und Christoph Bosbach helfen Ihnen gerne in allen Bereichen. Gerade jetzt ist es wichtig, an die Winterration der Kühe zu denken. Wie sehen Ihre Silagen aus? Wie ist die Zusammensetzung und Qualität des Raufutters? Besprechen Sie dies mit Ihrem Spezialisten und vereinbaren Sie einen Termin für einen Betriebsbesuch, um zu sehen, ob es Dinge gibt, die wir zusammen verbessern können.

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