Bei schönerem Wetter verlangen „viele Legehennen nach einer Abschaffung der Stallpflicht!“ Eine Umfrage im Bio- und Freiland-Sektor hat ergeben, dass die Hühner den Frühling bemerken. Manche Bestände geraten dadurch sogar mehr in Stress, was sich in Form von Federverlust und Federpickerei äußern kann. Außerdem steigt der Bedarf an Rohfaser, was sich an der höheren Aufnahme an Luzerne zeigt. Außerdem wurden oder werden Junghennen aufgezogen, die den Auslauf wegen Stallpflicht nicht gewöhnt sind. Für diese Hennen ist der Auslauf eine völlig neue Erfahrung.
Was können Sie als Geflügelhalter tun, um den Übergang zur Öffnung der Auslaufluken möglichst reibungslos verlaufen zu lassen? Gerne geben wir Ihnen ein paar Tipps.
Passen Sie das Lichtschema an die aktuelle Tageslänge an. Dies können Sie jetzt schon einsetzen. Sorgen Sie dafür, dass die Hühner dazu ermuntert werden, abends wieder in den Stall zurückzukehren. Anpassungen sind möglich, besprechen Sie dies mit Ihrem Betriebsberater.
Sie können den Auslauf jetzt bereits mähen und übermäßiges Pflanzenmaterial entfernen. So können Sie Kropf- und Magenverstopfungen vermeiden, die durch lange Pflanzenstiele verursacht werden können. Kontrollieren Sie auch, ob die Umzäunung noch überall intakt ist und ob es gemäß Gesetz auch genug Unterstände für die Hennen gibt.
Wir empfehlen Ihnen mindestens zwei, sofern möglichst drei Fütterungszeiten einzuplanen, bevor die Hühner ins Freie gelangen. Ziel ist es, eine übermäßige Aufnahme von „grünem“ Material zu vermeiden. Außerdem sorgt ein ausreichendes Angebot an Rohfasern (Luzerneballen) im Stall dafür, dass sich die Tiere an eine erhöhte Faseraufnahme gewöhnen. Falls die Möglichkeit besteht, ist es wünschenswert, den Hennen an den ersten Tagen im Freien bei der Fütterung 0,5 % zusätzliches Calcium zu verabreichen. Die manuelle Verabreichung ist eine gute Alternative. So tragen Sie zu einer guten Schalenqualität, sprich Calciumversorgung bei.
Verleihen Sie Ihren Hennen mehr Widerstand in Form einer Vitamingabe über das Trinkwasser, sobald die Abschaffung der Stallpflicht angekündigt wird.
Bei Beständen, die keinen Auslauf gewöhnt sind, oder bei schreckhaften Herden ist eine besondere Beaufsichtigung wünschenswert. Die ersten paar Male, wenn sich die Auslaufluken öffnen, können sich Tiere erschrecken, was evtl. nachteilige Auswirkungen mit sich bringen könnte.
Sorgen Sie dafür, dass Hühner mit einem geringen Wurmbefall den Auslauf nutzen, um die Kontamination des Auslaufs zu verlangsamen. Kontrollieren Sie den Mist vorab auf EPG und ergreifen Sie ggf. Maßnahmen. Sobald sich die Hühner an den freien Auslauf gewöhnt haben, bietet sich die Gelegenheit, etwas mehr Mist aus dem Stall zu entfernen. Auf diese Weise sinkt das Risiko eines erneuten Wurmbefalls.
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